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Westendstraße 99, München / Westend
NoNAME
SOZIALER BRENNPUNKT
Wenn heute von einem sozialen Brennpunkt gesprochen wird, denken viele an einstige „Problemviertel", wie das Hasenbergl oder Neuperlach, wo zur kurzfristigen Schaffung billigen Wohnraums in den 1960er und 1970er Jahren gesichtslose Plattenbausiedlungen wie Pilze aus dem Boden sprossen und sich triste Betonwüsten entlang des Speckgürtels der Stadt ausbreiteten.
Einstige „Glasscherbenviertel“, wie Haidhausen und das Glockenbachviertel, verwandelten sich in den vergangenen Jahrzehnten hingegen dank ihrer zentralen Lage und charmanter Altbauten in begehrte In-Viertel, in denen es für finanziell benachteiligte Menschen - sowohl was den Mietpreis als auch die sozialen Anknüpfungsmöglichkeiten angeht - kaum noch Platz gibt. Das Ergebnis ist nüchtern betrachtet eine „hedonistisch Bohème-Monokultur“. Ein ähnliches Schicksal widerfährt seit dem Jahr 2010 auch dem einst für seine ethnische und kulturelle Vielfalt bekannten Westend, das sich bis vor einigen Jahren noch, durch seine Vielfalt an teilweise skurril anmutenden Import-Exportläden sowie eine Vielzahl türkischer und griechischer Gemüsehändler auszeichnete.
Doch anders als im mittlerweile aufgeräumten Haidhausen oder der schick herausgeputzten Ludwigsvorstadt rund um Gärtnerplatz und Glockenbach, gibt es im Westend bis heute noch die ein oder andere „Schmuddelecke“, welche man aufgrund vereinzelter bislang unsanierter Altbauten drumherum kaum als sozialen Brennpunkt wahrnimmt. Den dort lebenden Menschen, ihrer bis heute andauernden gesellschaftlichen Ausgrenzung und Diskriminierung sowie ihrem in der Regel von Vielen unterschätzten Potential und damit einhergehenden "Feuer" widmet sich das über 10 Meter hohe Mural des Kunst-Aktivisten NoNAME.
Als Inspiration diente eine alte, teilweise abgebrannte und angekokelte Streichholzschachtel mit der Aufschrift „Sturm“, die der Künstler bei einem Spaziergang durch den Stadtteil auf dem Spielplatz, im Innenhof des Gebäudekomplexes an der Westendstraße 99, auf dem Boden im Gras fand. Auf den zweiten Blick wird aus dem „Sturm“ auf der abgebrannten Seite der Streichholzschachtel „Stumm“.
Als Reaktion auf die„Visual Pollution“ („Visuelle Verschmutzung“) öffentlicher Räume durch Werbung sowie endlose Wiederholung von Logos, Slogans und Produktplatzierungen in unserem Alltag, verzichtet NoNAME seit jeher bewusst darauf, seine, bis auf wenige Ausnahmen, nicht autorisierten Interventionen im öffentlichen Raum mit (s)einem Namen zu „branden“. Vielmehr will er Betrachterinnen und Betrachter durch sein Schaffen dazu ermutigen, kein Götzenbild oder Ikone zu erschaffen, welche man für das Bennenen gesellschaftlicher Probleme passiv anbetet, sondern im Idealfall selbst aufzustehen und außerhalb der Kunst - im richtigen Leben - im Interesse einer von Humanismus und Empathie geprägten Gesellschaft aktiv zu werden.
Sichtbarkeit: Frühjahr 2015 – heute
Einstige „Glasscherbenviertel“, wie Haidhausen und das Glockenbachviertel, verwandelten sich in den vergangenen Jahrzehnten hingegen dank ihrer zentralen Lage und charmanter Altbauten in begehrte In-Viertel, in denen es für finanziell benachteiligte Menschen - sowohl was den Mietpreis als auch die sozialen Anknüpfungsmöglichkeiten angeht - kaum noch Platz gibt. Das Ergebnis ist nüchtern betrachtet eine „hedonistisch Bohème-Monokultur“. Ein ähnliches Schicksal widerfährt seit dem Jahr 2010 auch dem einst für seine ethnische und kulturelle Vielfalt bekannten Westend, das sich bis vor einigen Jahren noch, durch seine Vielfalt an teilweise skurril anmutenden Import-Exportläden sowie eine Vielzahl türkischer und griechischer Gemüsehändler auszeichnete.
Doch anders als im mittlerweile aufgeräumten Haidhausen oder der schick herausgeputzten Ludwigsvorstadt rund um Gärtnerplatz und Glockenbach, gibt es im Westend bis heute noch die ein oder andere „Schmuddelecke“, welche man aufgrund vereinzelter bislang unsanierter Altbauten drumherum kaum als sozialen Brennpunkt wahrnimmt. Den dort lebenden Menschen, ihrer bis heute andauernden gesellschaftlichen Ausgrenzung und Diskriminierung sowie ihrem in der Regel von Vielen unterschätzten Potential und damit einhergehenden "Feuer" widmet sich das über 10 Meter hohe Mural des Kunst-Aktivisten NoNAME.
Als Inspiration diente eine alte, teilweise abgebrannte und angekokelte Streichholzschachtel mit der Aufschrift „Sturm“, die der Künstler bei einem Spaziergang durch den Stadtteil auf dem Spielplatz, im Innenhof des Gebäudekomplexes an der Westendstraße 99, auf dem Boden im Gras fand. Auf den zweiten Blick wird aus dem „Sturm“ auf der abgebrannten Seite der Streichholzschachtel „Stumm“.
Als Reaktion auf die„Visual Pollution“ („Visuelle Verschmutzung“) öffentlicher Räume durch Werbung sowie endlose Wiederholung von Logos, Slogans und Produktplatzierungen in unserem Alltag, verzichtet NoNAME seit jeher bewusst darauf, seine, bis auf wenige Ausnahmen, nicht autorisierten Interventionen im öffentlichen Raum mit (s)einem Namen zu „branden“. Vielmehr will er Betrachterinnen und Betrachter durch sein Schaffen dazu ermutigen, kein Götzenbild oder Ikone zu erschaffen, welche man für das Bennenen gesellschaftlicher Probleme passiv anbetet, sondern im Idealfall selbst aufzustehen und außerhalb der Kunst - im richtigen Leben - im Interesse einer von Humanismus und Empathie geprägten Gesellschaft aktiv zu werden.
Sichtbarkeit: Frühjahr 2015 – heute
