Sehr geehrte Besucherinnen und Besucher,
unser Museum befindet sich derzeit im Umbau. Wir freuen uns Sie ab Herbst wieder in unserem Haus willkommen heißen zu dürfen.
Bis dahin wünschen wir Ihnen einen angenehmen und erholsamen Sommer!
Ihr AMUSEUM-Team
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Corneliusstraße 10 · München
LIQEN
DER KUSS
Hier stehen wir nun im digitalen Zeitalter, zwischen all seinen unbegrenzten Möglichkeiten und grenzenloser Freiheit. Mit ein paar Klicks gelangen wir in einem Bruchteil einer Sekunde an Literatur, Nachrichten sowie Wissen und Informationen aus aller Welt.
Wir können in Echtzeit mit Menschen auf dem gesamten Globus kommunizieren und dabei innerhalb eines kurzen Augenblicks miteinander Fotos und Videos teilen ein von Generationen als selbstverständlich empfundenes Privileg, womit Möglichkeiten und zugleich Freiheiten einhergehen, die sich noch vor wenigen Jahrzehnten kaum ein Mensch hätte leisten, geschweige denn erträumen können. Dank Telefon-, SMS- und Internet-Flatrates werden Kinder und Jugendliche seit Anfang des Jahrtausends nicht mehr nur sozialisiert, sondern im wahrsten Sinne des Wortes vor allem auch digitalisiert. Ein Zustand, der nicht nur das gesellschaftliche Zusammenleben, sondern gar das Überleben ganzer Gesellschaft ohne Internetanschluss oder Mobilfunkempfang geradezu unmöglich machen würde.
Das Leben ist augenscheinlich irgendwie einfacher geworden, während uns beim Warten auf den Bus die neuesten Mode-, Lifestyle- und Ernährungstrends von sogenannten Influencern via Instagram, Youtube und Tiktok unbewusst vorgegeben werden. Gleichzeitig ernten im selben Moment auf der anderen Seite der Erdkugel moderne Sklaven Tabak und Kaffee für uns,dutzende Menschen ertrinken auf der Flucht vor Krieg und Armut im Mittelmeer und multinationale Konzerne sichern sich vor unseren Augen das Monopol über Trinkwasser und Nahrungsmittel. Doch das alles kümmert kaum einen, da es letztlich doch irgendwie zu weit weg vom Alltag ist. Stattdessen wird lieber der hedonistische Lebensstil mit einem weiteren Selfie gefeiert und "geteilt", während einem unbewusst mehr und mehr jegliches Gefühl für das soziale Miteinander entgleitet.
Für seine Kunst hat LIQEN in den vergangenen Jahrzehnten beinahe die ganze Welt bereist, um auf seinen Exkursen nicht nur Städte wie London und Kiew, sondern auch die entlegensten Orte des Amazonas-Regenwaldes kennenzulernen und sich dadurch persönlich ein Bild von den reichen und armen, von den unfassbar schönen und absolut unwirtlichen Winkeln dieser Welt machen zu können. Die Diskrepanz von Lebenswelten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – auf der einen Seite der unbeschwerte Reichtum einer ganzen Generation und dem gegenüberstehend die krisengeschüttelte Armut unzähliger Menschen im Münchener Stadtbild – fiel LIQEN dem reflektierten Künstler und Illustrator, der selbst aus einer kleinen ehemaligen Industriestadt in Galicien stammt, bereits bei seinem ersten Aufenthalt im Sommer 2016 in München auf.
Während sich eine ohne eigenes Zutun privilegierte Erbengeneration am frühen Abend ausgelassen auf den Weg zum Gärtnerplatz macht, um ihr Dasein zu feiern, kreisen Flaschensammlerinnen und -sammler bereits den ganzen Tag über das bunt geblümte, adrette Areal. Schon wenige Stunden später wird dieser schöne Platz einer Müllhalde gleichen, welcher jedoch Morgen für Morgen durch fleißige Angestellte der Stadtreinigung für das nächste Fest gereinigt wird.
In seinem innerhalb von zwei arbeitsintensiven Wochen vor Ort geschaffenen Meisterwerk mit dem Titel "Der Kuss", greift LIQEN die nur wenige Meter entfernte, alltäglich erlebte, spätrömische Dekadenz ganz unverblümt für uns auf und erinnert uns an das, worüber der er selbst bereits am ersten Tag seines Aufenthalts stolperte.
Sichtbarkeit: Sommer 2017 – heute
Wir können in Echtzeit mit Menschen auf dem gesamten Globus kommunizieren und dabei innerhalb eines kurzen Augenblicks miteinander Fotos und Videos teilen ein von Generationen als selbstverständlich empfundenes Privileg, womit Möglichkeiten und zugleich Freiheiten einhergehen, die sich noch vor wenigen Jahrzehnten kaum ein Mensch hätte leisten, geschweige denn erträumen können. Dank Telefon-, SMS- und Internet-Flatrates werden Kinder und Jugendliche seit Anfang des Jahrtausends nicht mehr nur sozialisiert, sondern im wahrsten Sinne des Wortes vor allem auch digitalisiert. Ein Zustand, der nicht nur das gesellschaftliche Zusammenleben, sondern gar das Überleben ganzer Gesellschaft ohne Internetanschluss oder Mobilfunkempfang geradezu unmöglich machen würde.
Das Leben ist augenscheinlich irgendwie einfacher geworden, während uns beim Warten auf den Bus die neuesten Mode-, Lifestyle- und Ernährungstrends von sogenannten Influencern via Instagram, Youtube und Tiktok unbewusst vorgegeben werden. Gleichzeitig ernten im selben Moment auf der anderen Seite der Erdkugel moderne Sklaven Tabak und Kaffee für uns,dutzende Menschen ertrinken auf der Flucht vor Krieg und Armut im Mittelmeer und multinationale Konzerne sichern sich vor unseren Augen das Monopol über Trinkwasser und Nahrungsmittel. Doch das alles kümmert kaum einen, da es letztlich doch irgendwie zu weit weg vom Alltag ist. Stattdessen wird lieber der hedonistische Lebensstil mit einem weiteren Selfie gefeiert und "geteilt", während einem unbewusst mehr und mehr jegliches Gefühl für das soziale Miteinander entgleitet.
Für seine Kunst hat LIQEN in den vergangenen Jahrzehnten beinahe die ganze Welt bereist, um auf seinen Exkursen nicht nur Städte wie London und Kiew, sondern auch die entlegensten Orte des Amazonas-Regenwaldes kennenzulernen und sich dadurch persönlich ein Bild von den reichen und armen, von den unfassbar schönen und absolut unwirtlichen Winkeln dieser Welt machen zu können. Die Diskrepanz von Lebenswelten, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten – auf der einen Seite der unbeschwerte Reichtum einer ganzen Generation und dem gegenüberstehend die krisengeschüttelte Armut unzähliger Menschen im Münchener Stadtbild – fiel LIQEN dem reflektierten Künstler und Illustrator, der selbst aus einer kleinen ehemaligen Industriestadt in Galicien stammt, bereits bei seinem ersten Aufenthalt im Sommer 2016 in München auf.
Während sich eine ohne eigenes Zutun privilegierte Erbengeneration am frühen Abend ausgelassen auf den Weg zum Gärtnerplatz macht, um ihr Dasein zu feiern, kreisen Flaschensammlerinnen und -sammler bereits den ganzen Tag über das bunt geblümte, adrette Areal. Schon wenige Stunden später wird dieser schöne Platz einer Müllhalde gleichen, welcher jedoch Morgen für Morgen durch fleißige Angestellte der Stadtreinigung für das nächste Fest gereinigt wird.
In seinem innerhalb von zwei arbeitsintensiven Wochen vor Ort geschaffenen Meisterwerk mit dem Titel "Der Kuss", greift LIQEN die nur wenige Meter entfernte, alltäglich erlebte, spätrömische Dekadenz ganz unverblümt für uns auf und erinnert uns an das, worüber der er selbst bereits am ersten Tag seines Aufenthalts stolperte.
Sichtbarkeit: Sommer 2017 – heute
