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Karl- Ecke Luisenstraße, München | U-Bahn Haltestelle Königsplatz
BLU
NEOLIBERALISMUS
Münchens öffentlicher Raum wurde seit Anfang der 2000er Jahre maßgeblich von "Investorenarchitektur", aggressiver Werbung multinationaler Konzerne sowie gesichtslosen Neubausiedlungen geprägt. Aber was bedeutet öffentlicher Raum für eine pluralistische Gesellschaft ? Worin besteht sein gesellschaftlicher Mehrwert und vor allem wem gehört er wirklich?
Der öffentliche Raum wurde in seiner gesellschaftlichen Bedeutung lange Zeit von der öffentlichen Hand unterschätzt und als gesichtsloser Ort zwischen Arbeit und Wohnung missverstanden.
Dies ist vor allem auch im Hinblick auf die Kunst im öffentlichen Raum (nach 1920), welche nicht nur den öffentlichen Raum selbst, sondern maßgeblich den Alltag einer Bevölkerung prägt und beeinflusst, deutlich zu erkennen. Der leidenschaftslose Umgang mit Lebensraum verwandelte das Stadtbild einer der wirtschaftlich bedeutendsten Metropolen Europas zunehmend in eine charakterlose Playmobil-Stadt.
"Ästhetik in der Architektur ist ein Thema, das nur einen kleinen Teil der Gesellschaft betrifft", hieß es dazu vor einigen Jahren auf kommunaler Ebene, als die führenden Discounter darüber diskutierten ihre an unterschiedlichen Stellen im Stadtbild deplatzierten Flachbauten als zweckdienliche Wohngebäude aufzustocken.
In Anlehnung an das Bestreben der Wittelsbacher, hochkarätige und dennoch für eine breite Öffentlichkeit zugängliche Kunst zu ermöglichen, ist es dem Kunstverein Positive-Propaganda ein zentrales Anliegen, den öffentlichen Raum der Stadt durch progressive Kunst auf internationalem Niveau und avantgardistische Visionen wieder zu beleben und damit gleichzeitig eine langfristig zugängliche Quelle der Inspiration zu schaffen.
Dieses anspruchsvollen Ziel anstrebend, leistete Sebastian Pohl als künstlerischer Leiter des Kunstvereins Positive-Propaganda bereits viele Jahre vor der offiziellen Gründung des Kunstvereins Vorarbeit, um den bis heute bedeutendsten und zugleich radikalsten Vertreter der Street Art-Bewegung für ein Kunstwerk im Zentrum Münchens - am historischen Königsplatz - zu gewinnen, welches bereits kurz nach der Umsetzung in den bayerischen Denkmalatlas aufgenommen wurde.
BLU, den der britische Street Art-Aktivist BANKSY seit jeher als eine seiner größten Inspirationsquellen bezeichnet, hinterließ seine tiefgründigen vom Humanismus geprägten Statements an vielen bedeutenden Orten um den gesamten Globus. Dabei prägen seine subversiven Wandgemälde seit 2007 die internationale Wahrnehmung des Berliner Stadtteils Kreuzberg und wurden über die Jahre sogar zum subkulturellen Wahrzeichen Berlins, während ihm kurz darauf die Fassade der TATE Modern in London als großformatiger Spiegel für seine reflektierte Kritik an Politik und Gesellschaft diente.
Bereits früh erhielt der aus Italien stammende Kunst-Aktivist unzählige internationale Anfragen, um Fassaden in ein Kunstwerk und somit oftmals zugleich in ein zeitgenössisches Spekulationsobjekt zu verwandeln. Die Konsequenz, die der Künstler aus all dem Erfolg und der damit verbundenen Vereinnahmung seines Schaffens gezogen hat: Er nimmt seit 2009 nur noch an Projekten teil, die auch seiner gesellschaftspolitischen Überzeugung entsprechen und entzieht sich seit 2009 komplett dem Kunstmarkt, mit der Folge, dass er bereits mehrfach seine eigenen Werke überstrichen hat.
So unter anderem auch in Berlin Kreuzberg, wo er das von ihm geschaffene Wahrzeichen des inzwischen angesagtesten Viertels der Stadt, kurz vor seinem Besuch in München überstrich, nachdem ein Investor das Gebäude zuvor gezielt als Spekulationsobjekt erworben hatte. Seine einst für ein paar hundert Euro angebotenen Siebdrucke sowie DIN A5 formatige Zeichnungen sind seither zu eine Rarität geworden und werden von Kunsthändlern (ohne Beteilgung des Künstlers) im hohen 4 bis mittleren 5-stelligen Bereich gehandelt.
In seinem 2015 am historischen Münchener Königsplatz realisierten Mural setzt sich BLU mit der düsteren Vergangenheit seiner Umgebung auseinander und stellt sie mit der Gegenwart in Bezug, um hier ein zeitgenössisches Denkmal für die Opfer des Neoliberalismus zu setzen.
Seither kann man nur wenige Meter vom Königsplatz entfernt - dem Ort, an dem unter den Nazionalsozialisten das bisher düsterste Kapitel der deutschen Geschichte seinen Anfang nahm - auf eine riesige Fassade gemalt, einen winzigen Menschen entdecken, der bereits in jungem Alter vor einem heilig anmutenden Schrein zwischen zwei Säulen steht, um mit ausgestreckter Hand versucht das „große Geld“ abzugreifen.
Sichtbarkeit: April 2015 – heute
Der öffentliche Raum wurde in seiner gesellschaftlichen Bedeutung lange Zeit von der öffentlichen Hand unterschätzt und als gesichtsloser Ort zwischen Arbeit und Wohnung missverstanden.
Dies ist vor allem auch im Hinblick auf die Kunst im öffentlichen Raum (nach 1920), welche nicht nur den öffentlichen Raum selbst, sondern maßgeblich den Alltag einer Bevölkerung prägt und beeinflusst, deutlich zu erkennen. Der leidenschaftslose Umgang mit Lebensraum verwandelte das Stadtbild einer der wirtschaftlich bedeutendsten Metropolen Europas zunehmend in eine charakterlose Playmobil-Stadt.
"Ästhetik in der Architektur ist ein Thema, das nur einen kleinen Teil der Gesellschaft betrifft", hieß es dazu vor einigen Jahren auf kommunaler Ebene, als die führenden Discounter darüber diskutierten ihre an unterschiedlichen Stellen im Stadtbild deplatzierten Flachbauten als zweckdienliche Wohngebäude aufzustocken.
In Anlehnung an das Bestreben der Wittelsbacher, hochkarätige und dennoch für eine breite Öffentlichkeit zugängliche Kunst zu ermöglichen, ist es dem Kunstverein Positive-Propaganda ein zentrales Anliegen, den öffentlichen Raum der Stadt durch progressive Kunst auf internationalem Niveau und avantgardistische Visionen wieder zu beleben und damit gleichzeitig eine langfristig zugängliche Quelle der Inspiration zu schaffen.
Dieses anspruchsvollen Ziel anstrebend, leistete Sebastian Pohl als künstlerischer Leiter des Kunstvereins Positive-Propaganda bereits viele Jahre vor der offiziellen Gründung des Kunstvereins Vorarbeit, um den bis heute bedeutendsten und zugleich radikalsten Vertreter der Street Art-Bewegung für ein Kunstwerk im Zentrum Münchens - am historischen Königsplatz - zu gewinnen, welches bereits kurz nach der Umsetzung in den bayerischen Denkmalatlas aufgenommen wurde.
BLU, den der britische Street Art-Aktivist BANKSY seit jeher als eine seiner größten Inspirationsquellen bezeichnet, hinterließ seine tiefgründigen vom Humanismus geprägten Statements an vielen bedeutenden Orten um den gesamten Globus. Dabei prägen seine subversiven Wandgemälde seit 2007 die internationale Wahrnehmung des Berliner Stadtteils Kreuzberg und wurden über die Jahre sogar zum subkulturellen Wahrzeichen Berlins, während ihm kurz darauf die Fassade der TATE Modern in London als großformatiger Spiegel für seine reflektierte Kritik an Politik und Gesellschaft diente.
Bereits früh erhielt der aus Italien stammende Kunst-Aktivist unzählige internationale Anfragen, um Fassaden in ein Kunstwerk und somit oftmals zugleich in ein zeitgenössisches Spekulationsobjekt zu verwandeln. Die Konsequenz, die der Künstler aus all dem Erfolg und der damit verbundenen Vereinnahmung seines Schaffens gezogen hat: Er nimmt seit 2009 nur noch an Projekten teil, die auch seiner gesellschaftspolitischen Überzeugung entsprechen und entzieht sich seit 2009 komplett dem Kunstmarkt, mit der Folge, dass er bereits mehrfach seine eigenen Werke überstrichen hat.
So unter anderem auch in Berlin Kreuzberg, wo er das von ihm geschaffene Wahrzeichen des inzwischen angesagtesten Viertels der Stadt, kurz vor seinem Besuch in München überstrich, nachdem ein Investor das Gebäude zuvor gezielt als Spekulationsobjekt erworben hatte. Seine einst für ein paar hundert Euro angebotenen Siebdrucke sowie DIN A5 formatige Zeichnungen sind seither zu eine Rarität geworden und werden von Kunsthändlern (ohne Beteilgung des Künstlers) im hohen 4 bis mittleren 5-stelligen Bereich gehandelt.
In seinem 2015 am historischen Münchener Königsplatz realisierten Mural setzt sich BLU mit der düsteren Vergangenheit seiner Umgebung auseinander und stellt sie mit der Gegenwart in Bezug, um hier ein zeitgenössisches Denkmal für die Opfer des Neoliberalismus zu setzen.
Seither kann man nur wenige Meter vom Königsplatz entfernt - dem Ort, an dem unter den Nazionalsozialisten das bisher düsterste Kapitel der deutschen Geschichte seinen Anfang nahm - auf eine riesige Fassade gemalt, einen winzigen Menschen entdecken, der bereits in jungem Alter vor einem heilig anmutenden Schrein zwischen zwei Säulen steht, um mit ausgestreckter Hand versucht das „große Geld“ abzugreifen.
Sichtbarkeit: April 2015 – heute
